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#metoo – unless you’re a jew

Eineinhalb Jahre, nachdem in Berlin Frauen weiße, mit Kunstblut beschmierte Kleider anzogen, um gegen die Vergewaltigungen ukrainischer Frauen durch russische Soldaten zu demonstrieren, erfolgte der Terror-Angriff des 7. Oktober. Unter der Führung der radikalislamischen Hamas überfiel sie zusammen mit unterstützenden Gruppen, wie dem Islamischen Jihad, das Nova-Festival und umliegende Kibuzze. Im Laufe des Angriffs wurden auch die Bewohner des Gaza-Streifens über Lautsprecher aufgefordert, der Hamas über die Grenze zu folgen und ihrem Hass freie Bahn zu lassen. Dies war der Auftakt zu einem antisemitischen und zutiefst frauenfeindlichen Angriff, der im Kern die Vernichtung aller Jüdinnen und Juden zum Ziel hat. Noch immer sind 134 Frauen, Männer und Kinder in Geisel-Haft und somit weiter dieser Gewalt ausgesetzt. Es ist beschämend, dass nicht alle Frauenorganisationen dieser Welt die sofortige Freilassung der Geiseln fordern: Bring them home now!

Nach dem 7. Oktober gab es, im Gegensatz zu der Zeit nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, keine aufsehenerregenden Demonstrationen und keinen breiten, geschweige denn feministischen Protest gegen die gezielte Demütigung und Erniedrigung dieser Frauen, Mädchen und Männer. Keine von uns will die Ausmaße dieses Grauens wahrhaben. Wir sträuben uns zurecht dagegen, die Leidenschaft der Täter und ihrer zustimmenden Community – zu der auch deren Schwestern, Frauen und Mütter gehören – in den schrecklichen Einzelheiten zur Kenntnis zu nehmen. Der Hass, die Leidenschaft und die perverse Lust der Täter hat das Weltvertrauen – insbesondere der Jüdinnen und Juden – einstürzen lassen. Wieder einmal.

Diese spezifische Gewalt gegen Frauen, unter anderem durch Vergewaltigungen und Folter, durch die Hamas wurde öffentlich kaum thematisiert. Es gibt so gut wie keine Demonstrationen, die sich den Frauen widmen. Der Aufschrei bleibt aus. Selbst feministische Organisationen tun sich schwer, dies anzusprechen. Schlimmer noch: Einzelne Feminist*innen bezweifeln sogar die Vergewaltigungen. Wie z. B. die queere Theoretikerin Judith Butler, die sich noch im März 2024 erdreistete, folgenden Zynismus in die Weltöffentlichkeit zu posten: „Ob es nun Beweise für die Behauptungen über die Vergewaltigung israelischer Frauen gibt oder nicht, OK, wenn es Beweise gibt, dann bedauern wir das, aber wir wollen diese Beweise sehen.“ Um diese zu sehen, können wir ihr nur empfehlen, die von den Tätern selbst gefilmten Szenen zur Kenntnis zu nehmen.

Auch für die sogenannten Feminist*innen von „Palästina Spricht Freiburg“ existiert der Angriff und das Massaker vom 7. Oktober nicht. Es gibt keine Solidarität mit den an diesem Tag Ermordeten, mit den gequälten und verschleppten Geiseln.  Sie kommen nicht vor. Wer dies auf ihren Veranstaltungen anspricht, erhält Redeverbot. Nach der Meinung der Frauen von „Palästina Spricht“ sei eine Befreiung von patriarchalen Strukturen erst möglich, wenn die Palästinenser den „genozidalen Krieg“ (wie sie die Verteidigung Israels nennen) gewonnen hätten. Und mit dieser Aussage decken Feminist*innen – oder die, die sich dafür halten – männerbündische, antifeministische Kräfte, die Zivilist*innen bewusst als menschliche Schutzschilde nutzen. Frauenrechtler*innen haben jahrelang dafür gekämpft, dass die Geschichten und die Perspektive von Frauen, die dieser Gewalt ausgesetzt sind, bekannt und anerkannt werden. Wir erinnern uns: #metoo.

Nur bei israelischen Frauen wollen Feminist*innen den Konsens über Bord werfen und ignorieren die Tatsache von gezielter Gewalt gegen Frauen. #metoo unless you’re a jew?

Wenn die unbedingte Solidarität für jüdische und israelische Frauen nicht mehr gilt, hat die antisemitische und frauenfeindliche Terrororganisation Hamas gewonnen. Der Angriff der Hamas wird zum legitimen Akt verklärt, in dessen Folge mit der Parole „From the river to the sea – Palestine will be free“ die Vernichtung jüdischen Lebens im Nahen Osten herbeigesehnt wird.

Dass auch feministische Gruppen weiterhin schweigen und es keine eindeutige feministische Positionierung zu dieser Gewalt gibt, diskreditiert die gesamte Bewegung. Hass gegen Frauen und Queers ist fundamentaler Bestandteil der regressiven Ideologie der islamistischen männerbündischen Herrscher. Wer mit der Hamas sympathisiert, unreflektiert ihre Rhetorik verwendet und ihre Taten ausblendet, bespuckt alle Werte, für die Feminist*innen sich je eingesetzt haben.

Unsere Solidarität gilt den palästinensischen Frauen und Männern,
die sich der Gewalt der Hamas entgegenstellen.

Gegen selektiven Feminismus!

Für universelle feministische Solidarität!

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