Offener Brief an OB Martin Horn, April 2024

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Horn,
sehr geehrte Mitglieder des Gemeinderates Freiburg i. Br., Stadträtinnen und Stadträte,

wie gestern den meisten Medien zu entnehmen war, wurde ein Bürger der Freiburger Partnerstadt Isfahan zum Tode verurteilt. In der Neuen Zürcher Zeitung vom 24.04.2024 heißt es dazu: „Am 30. Oktober 2022 wurde Toomaj Salehi festgenommen. Es folgten 252 Tage in Einzelhaft und Misshandlungen. Im Juli 2023 wurde er zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt, doch hob der Oberste Gerichtshof das Urteil auf. Als er im November freikam, sprach er in einem Video von der Folter, die er in Haft erlitten hat, und denunzierte abermals die Unterdrückung des Regimes. Kurz darauf wurde er erneut festgenommen. Nun hat das Revolutionsgericht der Stadt Isfahan ein Todesurteil gegen ihn ausgesprochen. Vorgeworfen wird ihm «Korruption auf Erden».“

Toomaj Salehi ist Hip-Hop-Künstler und wurde mit seinen Liedern zu einer Stimme der jüngsten Protestbewegung.

Wir bitten Sie eindringlich, mit allem möglichen Nachdruck in Wort und Tat gegen dieses Todesurteil vorzugehen und Einspruch zu erheben. Die Stadt Freiburg und ihre Vertreter*innen verteidigten die immer weniger tragbare Städtepartnerschaft immer wieder mit dem Argument, dass man die Menschen in Isfahan nicht im Stich lassen sollte. Dies gilt es jetzt auch und insbesondere den Menschen in Isfahan gegenüber einzuhalten.

Werden Sie bitte jetzt aktiv und setzen Sie sich in allen Gremien und mit allen Ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das Todesurteil, gegen dessen Vollstreckung, für Rechtsstaatlichkeit und ein Ende der Todesstrafen im Allgemeinen ein.

Mit freundlichen Grüßen
Freiburger Bündnis Gegen Antisemitismus

26.04.2024


Unterzeichnet von:
Deutsch-Israelische-Gesellschaft Freiburg, Junges Forum, Aktionsforum Israel, Jüdische Kultur-Initiative, Israelitische Gemeinde Freiburg (K. d. ö. R.), Artists Against Antisemtism Freiburg, Bretterbude e.V., DIG Stuttgart, N. Glur, Tina Sanders, Antoine Betz, …


Wer unseren offenen Brief unterzeichnen möchte, schickt uns bitte eine Mail info@frbga.de